Der Liebe Wort
Im Lied bist Du mir Melodie
Oh Nachtigall der Poesie!
Ihr Klang war niemals schöner als
Der bebend’ Puls an Deinem Hals
Vollendet jede Sinnlichkeit
In zeitlos, selig, himmelweit
Wo verschmelzende Symbiose
Bist Du meinem See die Rose
Wie federleicht weht jenes Band
Um tröpfchengleich verlor’nes Land
Das dürstend sich ans Wasser legt
Und fließend uns hinfortbewegt
Zu jenem fernen Anderswo
Wo Zeit nicht mehr und ebenso
Der Raum nicht zählt und uns vergibt
Was unsichtbar uns längst umgibt
Im Wind streifst Du des Baumes Blatt
Und atmest mich an Deiner statt
Leg’ Deinen Horizont ganz nah
An meinen. Flüchtig, doch fürwahr:
Barfuß sind wir. Wiesenliegend
Weiden die Gezeiten. Siedend
In das Monument geschrieben
Was vom Flussbett noch geblieben
Im Augenschließen fühl’ ich Dich
Von jeher schon und ewiglich
Ist meine Küste Dir ein Heim
Wo immer Deine Bucht wird sein
Im weltvergessend Morgenlicht
Strahlt heller nur Dein Angesicht
Der frühlingsduftend frische Tag
Weiß von der Hoffnung, bitte sag’
Und schweig zugleich mir auf die Haut
Der Nächte süßer Tau. Wie laut
Ist mir Dein stiller Kuss. Berauscht
Versinkt Dein Schiff im Meer und lauscht
Gebannt noch in die Ferne, dort
Wo nichts mehr wiegt als nur Dein Wort...
Der Sehnsucht leiser Funken singt
Was sonst der Liebe Leben bringt
Tanja Sawall
Tanja Sawall hat bereits in mehreren Anthologien
ihre Gedichte bei SternenBlick veröffentlicht